Klaus Abromeit
Bildender Künstler, Performer, Tänzer, Choreograph, Regisseur
Eine der kürzesten und einleuchtendsten Definition meiner Arbeitsweise stammt von meiner künstlerischen Weggefährtin und Freundin Friederike Hammann:
‚Klaus Abromeit lebt Kunst zweifach als bildender Künstler, als Performer und Choreograph.‘
Das zweifache Erleben und Praktizieren von Differenz und Synthese in zwei Künsten erscheint zunächst als unübersichtliche und diffus erscheinende Praxis. Sie klärt sich anhand von kontrastierenden Sinneserfahrungen und ihrer möglichen Verschiebungen.
Ein Beispiel: Die Nachahmung attraktiver Körper geht vom Sehen aus, die Nachahmung attraktiver Bewegungen vom Gleichgewichts- oder Tastsinn. Wenn man den Umgang mit beiden Sinnen trainiert hat, ist es möglich, dass eine vom Sehen vermittelte Aktion vom Gleichgewichtssinn aufgegriffen und verwandelt wird. Wenn ich eine Choreographie einstudiere, ist neben dem Choreographen immer auch der Bildende Künstler anwesend, umgekehrt bei der bildnerischen Arbeit ist auch der Choreograph und Tänzer beteiligt. Wann wer die Federführung hat ist oft für mich erst im Nachhinein verständlich.
Ein zweites Beispiel: In den 90-ziger Jahren begann es mich zu langweilen, Bilder mit Stift und Pinsel zu gestalten. Stattdessen habe ich begonnen mit den Füßen und den Händen zu arbeiten. Die Entdeckungsreise, die mit dieser Verschiebung vom Seh- zum Gleichgewichts- oder Tastsinn begonnen hat ist noch lange nicht abgeschlossen. Zur gleichen Zeit habe ich das Atelier verlassen und den Straßenraum zu meinem Impulsgeber und Arbeitsort gemacht.
Ich werde auf dieser Seite in unregelmäßigen Abständen Ergebnisse dieses nun schon über 20 Jahre andauernden Experiments veröffentlichen.